Vor allem unter dem Schlagwort „New Work“ haben die Werte und der Purpose einer Person mehr an Stellenwert in der Arbeitswelt gewonnen und rücken immer weiter ins Licht der Aufmerksamkeit. Der tägliche Job sollte Spaß machen, erfüllend sein und Entwicklungsmöglichkeiten mitbringen. Personen möchten den Sinn hinter ihrer Tätigkeit sehen und auch den Freiraum und die Gestaltungsmöglichkeiten haben, etwas zu bewirken.
Finde deinen Purpose:
Um den eigenen Weg und Purpose zu finden, müssen wir erstmal klären, was dir im Leben wichtig ist. Und ja, ich weiß, diese Frage kann man oft nicht einfach schnell beantworten. Vor allem, weil sich die Bedürfnisse im Laufe der Jahre verändern. Und das ist natürlich vollkommen ok, wenn nicht sogar wünschenswert.
Als kleine Hilfestellung, um deinen Purpose in der Karriere zu finden, lies dir folgende Fragen durch:
- Was brauchst du, um einen guten Job zu machen?
- Welche Bedürfnisse hast du?
- Warum stehst du morgens auf und gehst zur Arbeit?
Und nun vervollständige selbst diesen Satz: Mir geht es darum, dass ...
Und es ist auch völlig ok, wenn die Antwort lautet, dass man Geld verdient, um sich den Traumurlaub leisten zu können oder um einen Kredit abzuzahlen.
Die Veränderung angehen
Um den eigenen Weg zu finden, bietet sich ein Top-down-Ansatz: Du stellst dir zuerst die Frage, welche Ziele/Position/etc. du erreichen möchtest. Welche Ressourcen, welche Ausbildung und welchen Karriereweg musst du einschlagen, um dort hinzukommen? Es hilft auch, nach der gewünschten Position zu googeln, um (vielleicht auf LinkedIn) zu sehen, welchen (Karriere-)Weg andere eingeschlagen haben und ob zum Beispiel zusätzliche Kurse dir dabei helfen.
Wichtig ist es hierbei auch, Fragen zu stellen wie: Welche Stolpersteine könnte es geben? Was kann mich am Weg dorthin behindern?
Vorab nehme ich weg, dass ein etwaiger Jobwechsel nicht der erste Schritt sein muss. Personen bleiben gerne in ihrer Komfortzone, in der sie die Pros und Contras kennen und wissen, wie der Hase läuft. Ein erster Schritt zur Veränderung kann zum Beispiel auch ein Gespräch mit dem:der Vorgesetzten sein, um neue oder andere Verantwortungen zu bekommen. Hier bleibt dann auch ein Teil der Bequemlichkeit erhalten und man kann dennoch einen Schritt zur Veränderung und zu Neuem wagen. Wie schon erwähnt kann das Ergebnis unseres „Finde deinen Purpose“-Gedankenexperiments durchaus auch sein, dass im Job alles gut läuft, man zufrieden ist und aktuell nichts ändern möchte. Das Gehalt passt, man kann sich das Leben finanzieren und man hat die Work-Life-Balance, die einem guttut. Auch diese Antworten sind völlig legitim – auch das ist ein legitimer Purpose. Wer weiß, vielleicht ändert sich deine Vorstellung in den kommenden Monaten oder Jahren? Und dann bist du bereit, neue Werte zu definieren und zu verfolgen.
Gastautorin:
Marlene Pichler, HR Managerin mit einem fundierten Hintergrund in HR-Controlling und einer Leidenschaft für Wirtschaftspsychologie, arbeitet als Recruiterin und Business Partnerin.
Wenn sie nicht durch die Welt bummelt, hört Marlene in ihrer Freizeit gerne Educational Podcasts über die Themen Psychologie und Geschichte, ist beim Boxen oder verbringt Zeit am Sofa mit einer guten Tasse Tee und ihren beiden Katzen.