In Zeiten von New Work (die Sinnerfüllung und Verwirklichung des Arbeitnehmers steht im Vordergrund) wird ein großes Augenmerk auf die Soft Skills einer Person gelegt. Diese zwischenmenschlichen Fähigkeiten werden nicht nur auf Führungsebene verlangt (und gebraucht), sondern sind in jeder Position in jedem Unternehmen, in dem man im Kontakt mit anderen ist, gefordert.

Was sind denn überhaupt Hard/Soft Skills?

Hard Skills sind Fähigkeiten, die du gelernt hast und auch nachweisen bzw. veranschaulichen kannst. Zum Beispiel fällt darunter eine Sprache, die du fließend sprechen kannst, das Computerprogramm, das du ohne nachzudenken bedienen kannst, oder auch dein Wissen über den Aufbau und der Wartung einer gewissen Maschine. Diese Fertigkeiten lernst du in der Schule oder anderen Ausbildungen sowie „on the job“.

Im Gegensatz dazu beschreiben die Soft Skills deine persönlichen und sozialen Fähigkeiten, z. B. Teamfähigkeit, Zeitmanagement oder Stressresistenz. Je nach Jobprofil sind unterschiedliche zwischenmenschliche Skills gefragt. Diese Fertigkeiten erlernen wir normalerweise im Kindesalter und vertiefen sie im Jugendalter. Auch als Erwachsener können aber neue Soft Skills erlernt bzw. trainiert werden.

Wo liegen überhaupt meine Soft Skills?

Diese Frage ist nicht für jeden einfach zu beantworten. Vielleicht kamen dir beim Lesen schon bestimmte Eigenschaftswörter und Fertigkeiten in den Sinn. Vielleicht musst du aber auch länger darüber nachdenken. Du kannst dir folgende Fragen stellen, um deine Soft Skills leichter in Worte zu fassen: Welches Ziel möchtest du erreichen und was wird für dessen Erreichung gebraucht? 

Hier auch ein paar Beispiele inkl. Ideen, welche Soft Skills zur Erreichung von Zielen von Vorteil sein können. Diese Antworten dienen nur als Hilfestellung und sind auf keinen Fall die einzigen und korrekten Lösungen.

  • Möchtest du eine Beförderung? klare Zielsetzung & Kommunikation, Eigeninitiative und Durchsetzungsvermögen
  • Möchtest du neue Prozesse/Themen im Unternehmen einführen? (Selbst-)Motivation, persönliches Engagement und Team- & Konfliktfähigkeit
  • Möchtest du in eine neue Position quereinsteigen? Flexibilität, Leistungsbereitschaft, hohe Toleranz gegenüber Frustration und Neugierde

Nicht vergessen: Auch als Erwachsener kannst du jederzeit neue Soft Skills lernen! Bringe dich dafür am besten in Bereiche ein, in denen der Skill gefragt ist, den du verbessern möchtest. Dies muss nicht ausschließlich bei Projekten während der Arbeit passieren, sondern kann auch in der Freizeit oder mit Freunden trainiert werden. Wichtig ist es, nicht zu schnell aufzugeben. Jede Erfahrung bringt dich deinem Ziel ein Stück näher.

(Wie) Führe ich meine Soft und Hard Skills in der Bewerbung an?

Da Hard Skills erlernbar sind, bietet es sich an, das Abschlusszertifikat oder diverse Zeugnisse an die Bewerbung anzuhängen. Wie auch schon in einem anderen Blogpost erwähnt, müssen die Zertifikate nicht zwingend bei der Bewerbung angehängt sein (außer es wird ausdrücklich verlangt), sondern können auf Nachfrage nachgereicht werden.

Im Lebenslauf sieht eine Auflistung der Programme (z. B. SAP, Word, Excel, etc.) oder Sprachen (z. B. deutsch – Muttersprache, englisch – verhandlungssicher) gut aus. Du kannst aber auch die diversen Hard Skills mit dem Werdegang kombinieren (z. B. BWL-Uni-Abschluss mit Schwerpunkt Social Media Management). Hebe im Anschreiben noch einmal die relevantesten Hard Skills heraus und beschreibe, warum diese für die Position wichtig und von Vorteil sind.

Im Idealfall sollten sich Hard und Soft Skills ergänzen. Eine Aufzählung im Anschreiben à la „Ich bin ehrgeizig, arbeite gut unter Druck und bin kritikfähig“ klingt nicht sehr überzeugend. Am besten ist es, wenn man die Soft Skills anhand von Beispielen in das Anschreiben einbaut:

  • Dank meiner Problemlösungskompetenz konnte ich xxx verbessern und dadurch dem Unternehmen folgende Vorteile/Gewinne erzielen.
  • In meiner aktuellen Position als xxx wird mein Organisationstalent von meinen Kollegen sowie Kunden sehr geschätzt.
  • Vor allem als Mitglied im gemeinnützigen Verein xxx half meine Überzeugungskraft und Motivation, einen zweiten Standort aufzubauen.

Bitte übertreibe es aber nicht mit der Auflistung der Soft Skills im CV oder Anschreiben, da dies unter Umständen überheblich wirkt.


Abschließend lässt sich sagen: Für deinen Karriereweg brauchst du beides: Hard und Soft Skills. Die fachliche Kompetenz und das Know-how (Hard Skills), das du in den vergangenen Jobs aufgebaut hast, gehört genauso zum Skillset und einer guten Bewerbung wie die besonderen Charaktereigenschaften und Fähigkeiten, die im täglichen (Büro-)Leben und zur gemeinsamen Zielerreichung sein wichtig sind. 

 


Gastautorin:
Marlene Pichler, HR Managerin mit einem fundierten Hintergrund in HR-Controlling und einer Leidenschaft für Wirtschaftspsychologie, arbeitet als Recruiterin und Business Partnerin.
Wenn sie nicht durch die Welt bummelt, hört Marlene in ihrer Freizeit gerne Educational Podcasts über die Themen Psychologie und Geschichte, ist beim Boxen oder verbringt Zeit am Sofa mit einer guten Tasse Tee und ihren beiden Katzen.