…und wie du diese Fehler vermeidest.

ETFs gelten als einfache und verlässliche Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Man liest überall, dass breite Indexfonds ideal für Privatanlegerinnen sind und dass man damit kostengünstig in die Märkte investieren kann.

Das stimmt.

Trotzdem zeigt die Praxis regelmäßig, dass viele Menschen mit ETFs keine guten Ergebnisse erzielen. Aber der Grund ist nicht, weil ETFs schlecht funktionieren, sondern weil Anlegerinnen typische Fehler machen, die sich leicht vermeiden lassen.

Ich will dir erklären, warum das passiert und wie du es besser machen kannst und stütze mich dabei auf Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis zu den wichtigsten Anlegerfehlern mit ETFs.

Warum ETFs grundsätzlich funktionieren

ETFs bilden einen Index ab. Das bedeutet, du investierst nicht in eine einzelne Aktie, sondern in einen breiten Markt. ETFs sind langfristig eine der erfolgreichsten Möglichkeiten, Vermögen aufzubauen. Sie sind günstig, transparent und bieten Zugang zu einer Vielzahl von Unternehmen auf der ganzen Welt.

Der Ansatz funktioniert. Das Problem liegt seltener im Produkt als im Umgang damit.

Fehler Nummer eins

Themen-ETFs und modische Trends

In den letzten Jahren sind unzählige spezialisierte ETFs auf den Markt gekommen. Wasserstoff. Künstliche Intelligenz. Biotech. Weltraum. Nachhaltige Nebenwerte. Alles klingt spannend und modern. Doch spezialisierte ETFs sind oft eng fokussiert und bestehen aus wenigen Unternehmen. Wenn ein Trend ins Stocken kommt, fällt der gesamte Index. Außerdem werden solche Produkte erst aufgelegt, wenn der Trend auf dem Höhepunkt und die Nachfrage in der breiten Bevölkerung groß ist. Da Trends aber Zyklen unterlaufen, folgt unweigerlich eine Abschwungphase oder Seitwärtsbewegung, meist dann, wenn die breite Masse auf den Zug aufspringt. Themen-ETFs Produkte sich daher nicht für eine langfristige Kernstrategie. Sie sind volatil, schwer einzuschätzen und können schnell ihre Gewinne verlieren.

Die Lösung
Nutze Themen ETFs ergänzend und nur dann, wenn du das Thema genau verstehst. Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich breite, globale ETFs deutlich besser.

Fehler Nummer zwei

Falsches Timing und hektisches Verhalten

Aufbauend auf der Börsenweisheit von André Kostolany („Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“) sagt auch Finanzwissenschaftler Steffen Meyer: Wer nichts tut, gewinnt.

Viele Privatanlegerinnen reagieren impulsiv auf Nachrichten. Sie verkaufen bei fallenden Kursen und steigen erst wieder ein, wenn sich der Markt beruhigt hat. Dadurch verpassen sie die besten Tage. Studien zeigen, dass ein großer Teil der Gewinne über wenige sehr starke Tage direkt nach einem Rückgang entsteht. Wer diese Tage verpasst, verliert die Hälfte der Rendite.

Die Lösung
Bleib bei deinem Plan und lass dich nicht von kurzfristigen Schwankungen verunsichern. Und wenn du unsicher wirst, such dir eine professionelle Einschätzung statt hektisch zu handeln.

Fehler Nummer drei

Zu wenig Diversifikation und versteckte Überschneidungen

Der große Vorteil von ETFs ist die breite Streuung. Doch genau hier passieren in der Praxis viele Fehler. Viele Anlegerinnen glauben, dass mehrere ETFs automatisch ein gut gestreutes Depot ergeben. Das stimmt oft nicht. Denn ETFs überschneiden sich sehr häufig und oft viel stärker, als man denkt.

Ein Beispiel macht es sofort klar

Wer den MSCI World im Depot hat, investiert bereits in die größten Technologieunternehmen der Welt. Dazu gehören Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Meta und Alphabet. Das ist sinnvoll, denn diese Unternehmen sind in den globalen Märkten dominant.

Wenn man dann zusätzlich einen Nasdaq, einen S&P 500 und vielleicht noch einen trendigen KI oder Technologie ETF kauft, hat man am Ende mehrmals das Gleiche im Depot. Nur in verschiedenen Verpackungen.

Man glaubt, breit gestreut zu sein, ist aber massiv in die gleiche Region, die gleichen Branchen und vor allem die gleichen Unternehmen investiert. Genau dadurch entstehen Klumpenrisiken und ein Depot, das bei jeder Nachricht von Trump stark schwankt.

Warum sieht man das selbst nicht?

ETF Namen wirken unterschiedlich. Doch viele Indizes sind stark USA lastig. Ein globaler ETF wie der MSCI World besteht bereits zu über sechzig Prozent aus US Unternehmen. Themen ETFs oder US-ETFs verstärken die USA Gewichtung nochmals. Dadurch entsteht nicht nur ein inhaltlicher Klumpen, sondern auch ein Währungsrisiko, weil der Großteil dieser Positionen in US Dollar notiert. Fällt also der Dollar, wie das im Jahr 2025 aktuell der Fall ist, verliert man Rendite, obwohl die Unternehmen selbst vielleicht sogar steigen.

Die Lösung
Eine professionelle Depotanalyse zeigt genau diese Überschneidungen und Risikofaktoren. Eine professionelle Analyse macht sichtbar, wie hoch der USA Anteil wirklich ist, welche Unternehmen mehrfach vorkommen, ob bestimmte Branchen zu dominant sind, wie stark das Dollar Risiko im Depot steckt und wo sich Klumpenrisiken bilden.

Erst mit dieser Transparenz lässt sich das Depot sinnvoll strukturieren. Breite Streuung entsteht nicht durch viele ETFs, sondern durch die richtigen Bausteine.

Fehler Nummer vier

Die eigene Risikobereitschaft falsch einschätzen

Viele Menschen investieren zu aggressiv oder zu defensiv. Ein Depot, das nicht zur eigenen Lebenssituation passt, führt fast automatisch zu Fehlern. Wer zu viel Risiko hat, verkauft in Krisen. Wer zu wenig Risiko hat, baut kaum Vermögen auf.

Eine Person, die einen Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr hat, und wegen eines Kursrückgangs ihre ETFs verkauft, handelt gegen die eigene Zukunft. Der Markt schwankt. Das gehört dazu. Langfristig steigen die Märkte, aber auf dem Weg dorthin kommt es immer wieder zu Rücksetzern.

Die Lösung
Wähle eine Struktur, die du emotional und finanziell tragen kannst. Je länger dein Anlagezeitraum ist, desto mehr Aktienanteil ist möglich. Je kürzer dein Horizont, desto mehr Stabilität brauchst du.

Fehler Nummer fünf

Zu viel Komplexität

Es existieren weltweit über zehntausend ETFs. Die Auswahl ist überwältigend. Viele Anlegerinnen glauben, dass sie ein kompliziertes Portfolio brauchen, um gut abgesichert zu sein, doch das Gegenteil richtig. Zu viele Produkte führen zu Kontrollverlust, schlechten Entscheidungen und unnötigen Kosten.

Die Lösung
Halte dein Depot schlank. Eine Handvoll guter Bausteine reicht für ein stabiles Fundament.

Was du aus diesen Erkenntnissen für dich mitnehmen kannst

ETF Strategien scheitern meist nicht an ETFs, sondern an Entscheidungen. Dazu gehört auch, das eigene Depot wirklich zu kennen.

Eine strukturierte Analyse ist der einfachste Weg zu Klarheit. Sie zeigt

  • wie das eigene Depot aufgebaut ist
  • wie stabil es wirklich ist
  • welche Risiken unsichtbar sind
  • und wo Optimierungspotenzial steckt.

Gerade wenn du schon investiert bist, lohnt sich eine solche Überprüfung, bevor du weiter sparst oder neu investierst.

Fazit

ETFs sind langfristig ein ausgezeichnetes Werkzeug.

Wenn du die typischen Stolpersteine kennst, kannst du mit ETFs erfolgreich Vermögen aufbauen. Wichtig ist, dass die Struktur zu dir passt und dass du eine Strategie hast, die du durchhältst.

Wenn du sicher sein möchtest, dass dein Depot sinnvoll aufgebaut ist, kann ein professioneller Depot Check sehr hilfreich sein. Dort erkennst du die echten Risikokennzahlen, die Überschneidungen und die tatsächliche Währungsstruktur. Erst wenn du weißt, was du hast, kannst du entscheiden, wie dein Depot zukünftig aussehen soll.

Wenn du möchtest, unterstütze ich dich genau dabei. Mit einer klaren Analyse, transparenter Methodik und einer Strategie, die zu dir und deinem Leben passt.