In der digitalen Welt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das ideale Tagesgeldkonto zu finden. Das kann sowohl Fluch als auch Segen sein, denn die Auswahl ist groß. Es ist ratsam, mehrere Vergleichsplattformen zu nutzen, um die besten Sparmöglichkeiten zu finden. Es gibt aber mehr Auswahlkriterien als den Zinssatz.

Anbieter wie WeltSparen ermöglichen es dir sogar, dein Geld in anderen Ländern anzulegen, die attraktivere Zinssätze bieten. Dabei solltest du jedoch unbedingt das Kleingedruckte beachten. Wie werden die Zinsen versteuert und wer führt die Steuer ab? Das Versäumnis, deine Steuerpflichten zu erfüllen, kann im schlimmsten Fall zu Steuerhinterziehung führen! Darüber hinaus solltest du auch recherchieren, wie sicher das Land ist.

Um böse Überraschungen zu vermeiden, ist es wichtig, sich vor der Eröffnung eines Tagesgeldkontos umfassend über die Bedingungen zu informieren. In diesem Artikel zeige ich dir, auf welche 13 Punkte du achten solltest, um die besten Entscheidungen für dein Erspartes zu treffen:

  1. Zinsen vergleichen: Vergleiche die Zinssätze verschiedener Banken, um das beste Angebot zu finden. Der Zinssatz sollte jedoch nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein.
  2. Neukundenaktionen: Einige Banken locken Neukunden mit erhöhten Zinsen für einen bestimmten Zeitraum. Solche Bonuszinsen können das Angebot attraktiv machen, aber informiere dich darüber, wie lange diese gelten und wie der Anschlusszinssatz aussieht. Gegebenenfalls macht ein Wechsel nach Ablauf der Aktion Sinn.
  3. Einlagensicherung: Für alle Spareinlagen in der EU gilt die gesetzliche Einlagensicherung, d.h. Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank sind geschützt. Dies gibt dir Sicherheit, dass dein Geld im Falle einer Bankeninsolvenz abgesichert ist. Beträge über 100.000 Euro solltest du unbedingt auf mehrere Institute aufteilen. Ausnahmen gelten für Gemeinschaftskoten, bei zwei Kontoinhabern sind diese bis zu 200.000 Euro abgesichert. Auch in bestimmten Situationen, wie bei Immobilienverkäufen oder Erbschaften, kann die Einlagensicherung vorübergehend auf bis zu 500.000 Euro erhöht werden.
  4. Steuern: Auf die Zinsen, die du erzielst, fällt eine Abgeltungssteuer an. Informiere dich, ob die Bank die Kapitalertragsteuer automatisch abführt, sodass du dir um die steuerliche Behandlung keine Sorgen machen musst. Tut sie das nicht, musst du die Zinsen als Kapitalerträge in deiner Steuererklärung angeben und nachträglich Steuern bezahlen. Tust du das nicht, begehst du Steuerhinterziehung.
  5. Kontoführungsgebühren: Prüfe, ob die Bank Gebühren für die Kontoführung erhebt. Reine Tagesgeldkonten sind gebührenfrei, manche Banken setzen aber die verpflichtende Eröffnung eines Girokontos voraus, für das Gebühren anfallen könnten.
  6. Flexibilität: Bei Tagesgeldkonten kannst du jederzeit auf dein Geld zugreifen, was dir hohe Flexibilität bietet. Da Beträge von Tagesgeldkonten immer nur auf ein Referenzkonto (meistens dein Girokonto) ausgezahlt werden, beachte die Überweisungsdauer von einem Bankarbeitstag. Es gibt auch keine Kündigungsfristen, anders sieht das bei Festgeldkonten aus. Überlege dir also, ob du in naher Zukunft auf die Mittel zugreifen möchtest.
  7. Zugänglichkeit: Die meisten Institute bieten dir die Möglichkeit, ein Online-Identverfahren durchzuführen und deine Bankgeschäfte mittels App oder Online-Banking zu erledigen. Dies ist wichtig, damit du jederzeit den Überblick behältst und auf deine Ersparnisse zugreifen kannst.
  8. Intervall der Zinszahlung: Achte darauf, in welchem Intervall die Zinsen ausgezahlt werden. Manche Banken zahlen die Zinsen monatlich aus, andere vierteljährlich oder jährlich. Der Zinseszinseffekt kann einen Unterschied machen.
  9. Mindesteinlage: Achte darauf, ob eine Mindesteinlage erforderlich ist und ob dieser Betrag für dich machbar ist. Manche Banken verlangen einen bestimmten Betrag, bevor du ein Konto eröffnen kannst.
  10. Länderrisiko: Wenn du ein Konto bei einer ausländischen Bank eröffnen möchtest, solltest du das wirtschaftliche und politische Risiko des jeweiligen Landes berücksichtigen. Unterschiedliche Länder haben unterschiedliche Stabilitätsniveaus, und das kann im schlimmsten Fall Auswirkungen auf die Sicherheit deiner Anlage haben. Das Land sollte eine Bonität von AAA oder AA aufweisen.
  11. Währungsrisiko: Wenn das Konto in einer anderen Währung als Euro geführt wird, besteht das Risiko von Wechselkursverlusten. Währungskurse sind nicht vorherzusagen. Überlege dir daher, ob du bereit bist, dieses Risiko einzugehen.
  12. Quellensteuer: Wenn du ein ausländisches Bankkonto eröffnest und dort Zinsen erzielst, kann es sein, dass in dem jeweiligen Land eine Quellensteuer auf die Zinserträge anfällt. Diese Steuer wird direkt von den Zinsen abgezogen, bevor das Geld auf dein Konto überwiesen wird. Allerdings musst du die Zinserträge auch in deinem Heimatland versteuern (Achtung vor unbeabsichtigter Steuerhinterziehung) und in deiner Steuererklärung angeben. Dabei kannst du die im Ausland gezahlte Quellensteuer unter bestimmten Voraussetzungen anrechnen lassen, jedoch maximal bis zu 15 %. Dadurch zahlst du insgesamt also mehr Steuern auf deine Zinserträge. Überlege dir daher gut, ob der höhere Zinssatz dies wert ist.
  13. Anbieter: Es ist entscheidend, dein Geld nur bei seriösen und regulierten Banken anzulegen, nur dann gilt auch die Einlagensicherung. Unseriöse Anbieter können risikobehaftete Produkte anbieten oder betrügerisch tätig sein, was zu einem Totalverlust führen kann. Achte darauf, dass die Bank über eine gültige Lizenz verfügt und von den zuständigen Finanzaufsichtsbehörden des Landes (BaFin in D, FMA in Ö) überwacht wird.
Fazit

Die Eröffnung eines Tages- oder Festgeldkontos kann eine gute Möglichkeit sein, dein Geld sicher anzulegen und Zinsen zu erzielen. Achte darauf, die verschiedenen Angebote und Konditionen sorgfältig zu vergleichen, um die beste Entscheidung zu treffen. Wenn du die oben genannten Punkte beachtest, kannst du sicherstellen, dass dein Erspartes optimal geschützt und gewinnbringend angelegt ist.